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Wildtierbrücke über A1 bei Wittlich

Videoüberwachung zeigt das Verhalten der Tiere an

Videoüberwachung in ökologisch sensiblem Bereich

Fern- und Nahverkehr profitieren von einem breit ausgebauten, engmaschigen Straßennetz. Die erhöhte Mobilität der Verkehrsteilnehmer birgt jedoch erhebliche Nachteile für die Tierwelt, denn Straßenzüge stellen schwerwiegende Eingriffe in den Naturhaushalt dar. Sogenannte Grün- bzw. Wildbrücken sind Vernetzungs- und Verbindungselemente, welche die Zerschneidung der Lebensräume reduzieren.

Grünbrücke als Querungshilfe für Tiere

Alle Straßen, Bahnlinien, Kanäle und Siedlungsgürtel sind für Wildtiere Barrieren. Bei deren Überquerung sterben ein Großteil der jährlich 202.000 Rehe, 16.000 Wildschweine und 3.100 Hirsche, die in Deutschland durch sogenannte „nicht jagdliche Einwirkungen“ zu Tode kommen. Derzeit gibt es in Deutschland 36 Grünbrücken über Autobahnen oder Bundesstraßen, ebenso viele sind im Bau oder geplant.

Eine Kon?iktstelle war bis zur Fertigstellung der Grünbrücke im Jahr 2008 auch die A1 südlich von Wittlich. Obwohl die Autobahn beidseitig mit einem Wildschutzzaun abgesperrt wurde, war weiterhin eine erhebliche Anzahl von Autounfällen mit Wildtieren zu verzeichnen. Die hochfrequentierte Autobahn durchschneidet im rheinlandpfälzischen Landkreis Bernkastel-Wittlich einen alten, hochwertigen Waldbestand, der Lebensraum für viele Tierarten, z.B. Wildkatzen und Fledermäuse, bietet. Darüber hinaus stellt dieser Wald einen wichtigen Trittstein in dem Korridor zwischen den Wäldern der Eifel, dem Moseltal und dem Hunsrück dar. Zur Verminderung dieser Trennwirkung, die durch den Neubau der A60 und der B50 noch verschärft worden wäre, wurde u.a. die Errichtung einer Grünbrücke über die A1 geplant und realisiert.

Damit die Natur nicht unter die Räder kommt

Verantwortlich für die Umsetzung der Bauarbeiten zeichnete sich der Landesbetrieb Mobilität Trier. Nach Beendigung der Bauarbeiten war das Projekt für den LBM Trier jedoch keineswegs abgeschlossen. Im Anschluss an die Fertigstellung der baulichen Maßnahme hatte die Landesbehörde die Auflage, die Wirksamkeit der ca. 35 Meter breiten Brücke mit probaten Mitteln zu überprüfen. Zum einen galt es zu untersuchen, ob und welche Tiere die Querungshilfe über die A1 annehmen. Zum anderen gewinnen Biologen und Straßenplaner anhand der Datenanalyse wichtige Anhaltspunkte für künftige Bauprojekte. Auf Basis der Querungsaktivitäten lassen sich auch wichtige Rückschlüsse darüber ziehen, welche Faktoren die Nutzung beeinflussen (z.B. Breite, Bewuchs, Position).

Mobile Videoüberwachung in ökologisch sensiblem Bereich

Bei der Durchführung der Erfolgskontrolle ging der LBM Trier neue, technisch innovative Wege. Bisher wurde das Geschehen auf Wild- bzw. Grünbrücken zumeist durch eine in der Nähe postierte Person bzw. durch die Anlage von Sandstreifen zur Spurensuche dokumentiert. Bildlich festgehalten wurden Querungsaktivitäten in der Regel durch zufällige Momentaufnahmen. Selbstverständlich war diese Art der Beobachtung aufgrund des immensen Zeit- und Kostenaufwandes nur über einen sehr kurzen Zeitraum hinweg zu bewerkstelligen. Auch musste bei der Auswertung des gewonnenen Materials miteinkalkuliert werden, dass die Tiere durch die Anwesenheit von Menschen in ihrem Verhalten beeinflusst werden. Im Gegensatz zur bisherigen Praxis, die also weder eine stringente Überwachung über einen längeren Zeitraum hinweg noch qualitativ hochwertige Bilder lieferte, setzte die Trierer Behörde die moderne Videoüberwachungs- und Videoanalysesoftware IPS VideoManager von Securiton ein.

Optimale Ergebnisse dank intelligenter Videoanalysesoftware

Als großes Plus erwies sich nicht nur die Energieversorgung der Anlage, die unabhängig von Stromquellen mit alternativen Energieformen gespeist wird. Die Vorteile des mobilen Systems überzeugten die Verantwortlichen sofort – sowohl in technischer Hinsicht als auch im Praxistest. Die Analysesoftware verfolgt, von den Tieren nicht wahrnehmbar, rund um die Uhr das Geschehen auf der Grünbrücke. Sobald sich Wild nähert um die A1 zu überqueren, wird der Vorgang von zwei hochsensiblen Dome-Kameras aufgezeichnet – sowohl bei Tag als auch bei Nacht. Das System ist so fein parametriert, dass neben großen Tieren wie Rotwild selbst kleine Wildtiere, z.B. Hasen, Eichhörnchen und Igel, detektiert werden. Sämtliche Systemzustände lassen sich von der Ferne aus abrufen. Auf Wunsch können die Meldungen auf ein mobiles Endgerät, beispielsweise per SMS auf ein Handy oder iPhone, übermittelt werden.

IPS VideoManager sorgt in der Fachwelt für Furore

Die aufgenommenen Bilder sorgten nicht nur wegen der hohen Bildqualität für Aufsehen. Der LBM Trier und die für die Erfolgskontrolle verantwortlichen Biologen konnten aufgrund der modernen technischen Ausrüstung bereits nach kürzester Zeit viele neue Erkenntnisse über das Verhalten der Wildtiere gewinnen. So wurde die bisher verbreitete Annahme, dass Rotwild erst nach mehreren Jahren eine Querungshilfe dieser Form annimmt, bereits durch die Videoaufnahmen mit IPS VideoManager widerlegt. Die aufgezeichneten Videoaufnahmen bestätigten die Effizienz der Wildtierpassage. Sowohl die in das Projekt involvierten Biologen als auch die Projektverantwortlichen im LBM Trier sind von den neuen Möglichkeiten im Bereich der Videoüberwachung begeistert.

 

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