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| Jessica Wagner  | Blog
#Brandschutz  

Im Fokus: Brandgefahr bei Elektrofahrzeugen

Die Medien berichten aktuell vermehrt von Bränden mit E-Fahrzeugen. Das stellt die Feuerwehren vor große Herausforderungen.

Grundsätzlich teilen viele die Ansicht, dass von E-Fahrzeugen kein höheres Brandrisiko ausgeht als von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Die Selbstentzündung eines Fahrzeuges ohne externe Einwirkung sei extrem selten. Ist ein E-Auto allerdings mal in Brand geraten, stellt das bei der Bekämpfung eine besondere Herausforderung dar. Denn das Brandverhalten einer Lithium-Ionen-Batterie ist ein ganz anderes, als das eines Verbrennungsmotor.

Thermal Runaway

Die Batterien von E-Autos sind aus verschiedenen Zellen zusammengesetzt. Wenn eine davon in Brand gerät, können die Flammen schnell auf andere Zellen übergreifen. Diesen Domino-Effekt nennt man "Thermal Runaway". Bei einem PKW mit Verbrennungsmotor hat man bei einem Brand eine moderate Flammen-Ausbreitung. Das heißt, es dauert in der Regel fünf bis zehn Minuten, bis es zu einem Vollbrand kommen kann. Bei einem E-Fahrzeug, gerade wenn es zu dem oben beschriebenen thermischen Durchgehen kommt, hat man eine explosionsartige Ausbreitung des Brandes in nur wenigen Sekunden. Hierbei entstehen Temperaturen von bis zu 800°. Das macht Akku-Brände so gefährlich. Außerdem entstehen giftige Qualmwolken, die die Löscharbeiten zusätzlich erschweren.

Gefahr gebannt?

Auch wenn der Brand erstmal bekämpft wurde: Elektrofahrzeuge laufen Gefahr, sich erneut zu entzünden. Sie müssen daher überwacht werden oder an einen Ort gebracht werden, an dem bei einem erneuten Aufflammen des Autos keine Gefahr für die Umwelt ausgeht. Hierfür werden die Fahrzeuge oftmals in sogenannte Löschcontainer gesteckt. Diese sind mit Wasser gefüllt, was die Kontrolle nachgelagerter Brände erleichtert. Dies ist jedoch nicht immer möglich, da bislang nur wenige Feuerwehren mit solchen Löschcontainern ausgestattet sind oder größere Fahrzeuge, wie z.B. Elektrobusse erst gar nicht in so einen Container passen. 

Oft entstehen Brände aber auch erst Stunden nach kleineren Unfällen, bei denen die Ummantelung des Akkus beschädigt wurde. Aus diesem Grund empfehlen viele Hersteller das E-Auto nach einem Unfall ebenfalls zwei Tage im Freien unter Beobachtung zu stellen. 

Neue Herausforderungen auch für Parkhausbetreiber

Mit dem Anstieg an Elektrofahrzeugen auf den Straßen wachsen auch die Anforderungen an den Brandschutz in Tiefgaragen und Parkhäusern. Oft sind die neuen Risiken, die mit dort parkenden oder ladenden E-Autos einhergehen, (noch) nicht im Fokus der Betreiber. Hinzu kommt die Problematik, dass viele Tiefgaragen mit einem Löschcontainer nicht anfahrbar sind und ein brennendes E-Fahrzeug nicht richtig geborgen werden kann.

Nicht nur der Lithium-Ionen Aku sollte als mögliche Gefahrenquelle berücksichtigt werden, sondern auch die Ladesäulen. Hier kann es durch einen Auffahrunfall oder durch Vandalismus zu Beschädigung der Ladestation kommen und ebenfalls eine Brandentwicklung entstehen. Eine sofortige Stromabschaltung im Ernstfall kann hier Leben retten. Verbesserungen in Sachen Brandbekämpfung können auch zusätzlich installierte Sprinkleranlagen bringen.

Wir empfehlen Parkhausbetreiber daher dringlichst zu prüfen, ob das Objekt den neuen Herausforderungen der E-Mobilität gewachsen ist.

Unsere Lösungsansätze und weitere nützliche Informationen finden Sie in folgendem Dokument oder hier.

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